Das Vertrauen besitzt in unserem Leben eine tragende Rolle und beschäftigt uns jeden einzelnen Tag. Es gibt zahlreiche Bücher über die Psychologie des Vertrauens, über die unterschiedlichsten Formen, über den Umgang der einzelnen Geschlechter, Erklärungen über die Wirtschafspsychologie und wie sie angewandt wird, über das Vertrauen in Partnerschaften und noch vieles mehr, daher handelt sich es nur um einen Auszug. Ich möchte einfach anregen über das Wort „Vertrauen“ nachzudenken und sich selbst dabei bewusst zu beobachten wie man mit sich selbst umgeht.
Es gibt mehrere Formen von Vertrauen die ineinander spielen: Das Vertrauen in sich selbst, in den eigenen Körper, in andere, in das Leben und in die Gesellschaft, aber eins haben alle gemeinsam, sie passieren auf gelernte Tatsachen, benötigen das Gefühl von Sicherheit, eine große Portion an Ehrlichkeit und den Glauben an das Mögliche, damit das Vertrauen entstehen und vorhanden bleiben kann.
Die Wurzeln des Vertrauens entsteht in der Kindheit. Durch die Liebe der Eltern und Familienmitgliedern wird das eigene Vertrauen gestärkt. Sollten die Eltern aus welchem Grund auch immer nicht vorhanden sein, kann man nur hoffen, dass jeder Einzelne eine oder zwei Bezugspersonen hat, die einem das lernen. Im Normalfall geht es Schritt für Schritt, weil die Eltern/Bezugspersonen einen so lieben wie man ist, mit seinen Stärken und Schwächen und uns den Raum geben für die eigene Entwicklung.
Das Vertrauen in sich selbst und seinen eigenen Körper!
Ich finde die zwei greifen ineinander, weil beide durch unser Denken und Handeln beeinflusst werden.
Ein wichtiger Aspekt ist zu sich selbst zu stehen so wie man ist, seine Werte zu kennen und seine eigenen Entscheidungen nicht anzuzweifeln, sondern eine getroffene Entscheidung durchzuziehen. Werden die eigenen Entscheidungen immer wieder über den Haufen geworfen, dann wird das Vertrauen in sich selbst erschüttert, weil wie sehr traue ich einem Freund der immer wieder seine Entscheidungen über Bord wirft?
Natürlich sind wir nicht jeden Tag 100% konsequent und werden bestimmt immer wieder kleine Abweichungen nehmen, aber wie ernst nimmt man seine eigenen Entscheidungen oder sich selbst, wenn sie immer wieder revidiert werden? Ist man verlässlich ehrlich zu einem selbst und haltet sich an die Versprechen die man sich selbst gibt, desto mehr wird man sich ernst nehmen und das Vertrauen wächst automatisch.
Das Selbstvertrauen wird auch mit den ersten Schritten geübt. Da lernt man seinem eigenen Körper zu vertrauen. Sollte der erste und zweite Schritt nicht gleich auf Anhieb funktionieren, dann bekommen wir das Vertrauen von anderen es Schaffen zu können und wir können es mutig noch einmal versuchen. Tatkräftig animieren uns unsere Familienmitglieder selbst an uns zu glauben. Manchmal sollte man sich im Erwachsenenalter bildlich vorstellen wie die Eltern, andere Familienmitglieder und Freunde um einen stehen, klatschen und gleichzeitig einem zurufen: „Du schaffst das! Wir glauben an dich! Komm, du schaffst das! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Versuche es einfach noch einmal.“ Allein die Vorstellung lässt einen gleich gerader stehen und pusht einen wieder mit mehr Zuversicht und Vertrauen aufs Leben zu zugehen.
Ist das Vertrauen in den Körper geschwächt, weil man über einen längeren Zeitraum krank ist oder war, dann muss man seinem Körper und seiner Seele näher kommen und sich vermehrt um ihn/sie kümmern. Wenn man es gewöhnt ist immer zu funktionieren, dann kann das einem einen schönen Schrecken einjagen, wenn auf einmal die gesamte Kraft abhanden gekommen ist. Ständig darf man sich etwas Gutes tun, ob mit richtigen und vernünftigen Essen, ausgedehnten Spaziergängen und Ermunterung durch liebe Worte oder ein hinterfragen der eigenen Wünsche und Bedürfnisse die vielleicht nicht erfüllt werden, aber sollte das nicht eine Grundeinstellung sein sich wohlwollend um sich zu kümmern? Verzweifelt sucht man nach der eigenen, doch vertrauten Kraft, aber sie kommt nur langsam, Stück für Stück zurück. Rückschläge können an der Tagesordnung stehen, sollen aber nicht aufhalten nach Vorne zu kommen. Wieder kann ich nur das Bild empfehlen, wie alle rund um einen herum stehen und zurufen.
Das Vertrauen in Andere!
Eine Person kann einer Anderen vertrauen, wenn sie das Gefühl hat verletzlich sein zu können und trotzdem sicher zu sein. Man darf seine komplette Integrität darstellen ohne Liebe dafür zu verlieren. Genauso funktioniert das Vertrauen in sich selbst, in dem man sich Fehler eingesteht und selbst verzeiht.
Werden wir von einem Freund, Familienmitglied oder Partner immer wieder angelogen, speichern wir das automatisch ab und es kommt in die Schublade „weniger vertrauenswürdig“ und wir ziehen uns automatisch zurück oder stellen der Person nur eine gewisse Offenheit zur Verfügung. Es wird scheibchenweise kleiner und kann nur scheibchenweise wieder aufgebaut werden.
Kommen wir in die Lage immer wieder belogen zu werden und geben selbst nur leere Drohungen von uns, statt uns tatkräftig für uns zu entscheiden, dann wird es fatal. Dann wird nicht nur das Vertrauen in den Anderen sondern gleichzeitig das Vertrauen in einen Selbst erschüttert. Doppelter Palawatsch, wo doch einer schon reichen würde.
Fazit: Wir tragen alle einen sehr strengen Lehrer in uns. Anderen verzeihen wir viel schneller als uns selbst. Der Andere darf uns anlügen, uns betrügen, uns schlimme Worte an den Kopf werfen und wir haben meist noch Verständnis für die Gefühlssituation des anderen und verzeihen den Menschen, aber wie schnell verzeihen wir uns selbst?
Das Um und Auf ist, sich um sein eigenes Vertrauen, um seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu kümmern, weil so werden die eigenen Werte umgesetzt und man kann entscheiden in welchem Bereich man Kompromisse eingehen möchte oder wo es einfach nur eine Seite der Medaille gibt. Entscheidet man sich auf sich selbst zu schauen und um sich selbst zu kümmern, trägt man selbst die Verantwortung und kann sich vertrauenswürdig an sich selbst wenden.
Je stärker das Selbstvertrauen ist, desto mehr kann ich anderen Menschen und dem Leben vertrauen. Achte immer auf die eigenen Worte, ob ausgesprochen oder in Gedanken, weil sie zeigen wie ernst man sich selbst nimmt.